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Date
[27 May 1948?]
Abstract
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Creator
Transcript file(s)
Subject (Topical)
Details
Identifier
einstein:617,Folder 3.30
einstein_02_01_003_030_001
Extent
1 item
Format
Rights
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Publisher
: einstein:617-1
s. “Einstein on Peace” p 485f
[May 27, 48]
Verhindert bei Ihrer wichtigen Beratung anwesend zu sein, suche ich meine Meinung hier zu wenigen Sätzen zusammenzufassen.
Was Sie zusammen führt, ist eine gemeinsame schwere Sorge. Wir dürfen nicht untätig zusehen, wenn unser Land einem ebenso verhängnisvollen wie unnötigem Konflikt mit Russland zusteuert.
Es gibt keine vitalen Interessen, welche einen Konflikt zwischen Amerika und Russland unvermeidbar machten. Wenn beide Gebiete durch ein Naturereignis völlig voneinander getrennt würden, könnten beide sehr wohl eyistieren. Es muss deshalb möglich sein, auf der Basis von Verhandlungen zu einem modus vivendi zu gelangen. Ist dies Ziel erreicht, so ist der Weg frei gemacht für das Streben nach einer dauerhaften Lösung des Friedens- und Sicherheitsproblems.
Bis vor einiger Zeit schien es mir, dass die Furcht der Russen vor fremder Einmischung die Hauptursache für die gespannte internationale Lage bilde. Nachdem aber unsere Regierung in den letzten Wochen zweimal den von Russland angebotenen Weg der Verständigung durch direkte Verhandlungen schroff abgelehnt hat, scheint mir diese Auffassung nicht mehr haltbar zu sein.
Ich sehe in dem Verhalten unserer Regierung einen deutlichen Hinweis darauf, dass man in Washington auf einen offenen Bruch mit Russland, d. h. einen preventive war, hinarbeitet, wenn man dies auch nicht offen eingesteht. Der siegreiche Krieg gegen Nazi-Deutschland und Japan hat bei uns zu einem übergrossen Einfluss der Militärs und und der militärischen Denkweise geführt, der die demokratische
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[May 27, 48]
Verhindert bei Ihrer wichtigen Beratung anwesend zu sein, suche ich meine Meinung hier zu wenigen Sätzen zusammenzufassen.
Was Sie zusammen führt, ist eine gemeinsame schwere Sorge. Wir dürfen nicht untätig zusehen, wenn unser Land einem ebenso verhängnisvollen wie unnötigem Konflikt mit Russland zusteuert.
Es gibt keine vitalen Interessen, welche einen Konflikt zwischen Amerika und Russland unvermeidbar machten. Wenn beide Gebiete durch ein Naturereignis völlig voneinander getrennt würden, könnten beide sehr wohl eyistieren. Es muss deshalb möglich sein, auf der Basis von Verhandlungen zu einem modus vivendi zu gelangen. Ist dies Ziel erreicht, so ist der Weg frei gemacht für das Streben nach einer dauerhaften Lösung des Friedens- und Sicherheitsproblems.
Bis vor einiger Zeit schien es mir, dass die Furcht der Russen vor fremder Einmischung die Hauptursache für die gespannte internationale Lage bilde. Nachdem aber unsere Regierung in den letzten Wochen zweimal den von Russland angebotenen Weg der Verständigung durch direkte Verhandlungen schroff abgelehnt hat, scheint mir diese Auffassung nicht mehr haltbar zu sein.
Ich sehe in dem Verhalten unserer Regierung einen deutlichen Hinweis darauf, dass man in Washington auf einen offenen Bruch mit Russland, d. h. einen preventive war, hinarbeitet, wenn man dies auch nicht offen eingesteht. Der siegreiche Krieg gegen Nazi-Deutschland und Japan hat bei uns zu einem übergrossen Einfluss der Militärs und und der militärischen Denkweise geführt, der die demokratische
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: einstein:617-2
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Struktur unseres Landes und den Frieden der Welt bedroht. Das Bewusstsein einer temporären militärischen Ueberlegenheit erhöht noch diese Gefahr.
Noch aber ist die demokratische Tradition im amerikanischen Volke lebendig und der Wunsch nach einer friedlichen ‹Einigung› Lösung der internationalen Probleme allgemein. Unsere Aufgabe ist es, zu versuchen, dem politischen Willen des Volkes Geltung und Einfluss zu verschaffen, solange es noch Zeit ist. Mögen Ihre Beratungen dazu beitragen, dass ein wirksamer Weg zur Aktivierung der Oeffentlichkeit in dieser wichtigsten politischen Angelegenheit beschritten wird.
Struktur unseres Landes und den Frieden der Welt bedroht. Das Bewusstsein einer temporären militärischen Ueberlegenheit erhöht noch diese Gefahr.
Noch aber ist die demokratische Tradition im amerikanischen Volke lebendig und der Wunsch nach einer friedlichen ‹Einigung› Lösung der internationalen Probleme allgemein. Unsere Aufgabe ist es, zu versuchen, dem politischen Willen des Volkes Geltung und Einfluss zu verschaffen, solange es noch Zeit ist. Mögen Ihre Beratungen dazu beitragen, dass ein wirksamer Weg zur Aktivierung der Oeffentlichkeit in dieser wichtigsten politischen Angelegenheit beschritten wird.
