den 23. Oktober 1939 Lieber Nathan, ich bin dafür, dass wir sämtliche verlangten Gelder in der verlangten Höhe gewähren sollen, falls wir noch genug haben. Gleichzeitig sollten wir aber mitteilen, dass wir vorläufig auf das Trockene gekommen sind. Vielleicht bietet für mich eine Gelegenheit, wieder einmal eine grössere Summe zu verdienen. Das Luder von der “Herald Tribune”, dem ich eindringlich geschrieben hatte, hat abgelehnt, den Artikel höher zu bezahlen. Wenn Sie mit den Anwälten wegen des Testamentes sprechen, so erklären Sie bitte die Schwierigkeiten, die mich zu dem komplizierten Testament veranlasst haben. Es handelt sich darum, dass ich doch für den kranken Jungen unbedingt sorgen muss, dass ich aber wegen der unsicheren Einkommensverhältnisse dort nicht weiss, wie gross die nach meinem Ableben nötige Zuwendung sein wird, sodass ein jetzt festgesetzter Betrag doch wahrscheinlich immer wieder geändert werden müsste. Ferner muss ich für gewisse kinderlose Leute nach Kräften sorgen, solange sie leben, muss aber dafür sorgen, dass das verbleibende Kapital an meinen hiesigen Sohn bezw. dessen Kinder übergeht. Es scheint mir, dass es bei den verhältnismässig bescheidenen disponiblen Summen eine andere als die von uns gegebene Lösung kaum geben könne. Herzlich grüsst Sie Ihr A. Einstein. Dr. Otto Nathan 132 West 11. Str. New York City [TLS. On embossed letterhead: “A. Einstein, 112, Mercer Street, Princeton, New Jersey, U.S.A.”]