[May 11, 1947] Lieber Nathan! Alpert und Siver waren da. Es hat keinerlei Sensation gegeben. Sie sagten, dass das Board-Meeting, das mir den Auftrag für die Bestimmung des „Präsidenten“ erteilte, wegen Absenzen nicht beschlussfähig war, und dass den anwesenden Herrn nicht gesagt worden sei, dass man die Wahl von Laski im Sinne habe. Dies hat offenbar Verstimmung und Misstrauen hervorgerufen, und ich kann es verstehen. Ich habe gesagt, dass nach meiner Meinung kein „Präsident“ (für die Universität bezw. deren Einrichtung) gewählt werden sollte, ohne das der Board of Governors der Universität mit der Wahl einverstanden ist und sein Einverständnis in legal einwandfreier Weise erklärt hat. Es ist natürlich wahr, dass hinter der ganzen Schwierigkeit die Abneigung gegen die „Roten“ steckt, ich glaube aber nicht, dass ernstliche Schwierigkeiten entstehen, wenn wir jemand ausfindig machen können, der angesehen genug und auch fähig für die Lösung der Aufgabe ist. Einen solchen Mann möglichst bald herauszufinden, ist offenbar das Wichtigste, weil davon die Geldsammlung abhängig ist. Alpert hat auch erwähnt, dass ihm von Geldgebern gesagt worden sei, das der Präsident der Board möglichst ein Mann von amerikanischem Renommee sein sollte. Er hat dies natürlich nicht gerne vorgebracht, aber es mag vielleicht etwas Vernünftiges daran sein. Vielleicht kann man jemand dafür finden, der Ansehen hat und wenigstens nicht weiter stört. Morgenthau und Lehmann wurden genannt. Ich meinte, dass keiner von diesen vermutlich diese Rolle übernehmen würde, und dass ich daran zweifle, ob Morgenthau gegenwärtig bei unsern Babitts grosse Begeisterung auslösen würde, wenn er es annähme. Ich kann diese Sache nicht wohl beurteilen. Im Ganzen habe ich den Eindruck, dass die Leutchen keine gefährlichen Absichten im Busen tragen. Herzliche Grüsse auch an Lazarus Ihr A. E. [Verso.]