Pennland 2. Sept. [1934] Lieber Dr. Nathan! Wir nähern uns New Yorks. Vorerst werden wir noch in Watch Hill sein, so sehen wir uns vorerst nicht. Danke für Ihre herzlichen Worte. Wenn Sie einmal in Ruhe bei uns sind, dann erzähle ich Ihnen von „ihrem“ entsetzlichen Sterben, es war eine Bestialität! Und dann werden Sie verstehen, dass ich mir nie mehr so was wie Freude [ALS. Folio, p. 1. On letterhead: “ON BOARD S. S. …”] aufkommen kann. Meine Tochter hat zu viel von uns mitgenommen, beinahe uns selbst—es ist nicht mehr viel geblieben!—Uns—natürlich Margot und ich. Mein Mann ist kaum verwundbar. Er ist wie der liebe Ethiker. Bewirkt viel Gutes, schafft Wertvolles, aber Einzelschicksale zählen bei ihm nicht. Heute vor acht Wochen haben wir mein Kind hinausgetragen. Man sagt, die Zeit lindere. Aber ich glaubs nicht! Gleichviel, man lebt seinen Stiefel halt weiter. Ich hab noch ein Kind, die herrliches, feines, zartes, aber dies Kind ist so unglücklich ohne die Schwester, die beiden waren eine Seele! Auf Wiedersehen im Oktober! Herzlichst Ihre Elsa Einstein [Folio, pp. 2 & 3.]