Watch Hill R. I., den 20. September 1934 Lieber Herr Dr. Nathan! Das war ein merkwürdiger Zufall, dass ich Sie und den Agenten, den ich des Hauses wegen aufsuchen musste, auf der Strasse getroffen habe, nachdem ich kaum in Princeton eingetrudelt war. Der Agent stand gerade da, wo ich nach dem andern Haus am Evelyn Place, das ich mir heimlich noch ansehen wollte, gefragt habe. Das hat er mir nachher brühwarm erzählt, als ich bei ihm anlangte. Ich habe das alte Haus wieder gemietet und bin froh, dass ich damit nichts mehr zu tun habe. Ich bin dort eingelebt und ich kenne alle seine Fehler und Schwächen. Es tut mir leid, dass ich Ihnen so viel Mühe und Kosten verursacht habe. Ich habe mir das nicht recht überlegt, sonst hätte ich Ihnen dies alles erspart. Ich war pünktlich um 3 Uhr am Bahnhof in New York und wurde in Westerly von meinem Mann erwartet. Ich habe keine Sehnsucht nach Menschen, aber Sie hätte ich gerne hier einige Tage gastlich aufgenommen. Es ist so unbeschreiblich schön da, wo wir wohnen. Wir haben ein sehr grosses, lichtes und sonniges Haus, ganz Watch Hill gehört uns jetzt, denn es ist menschenleer. Man hört keinen Laut ausser das Zirpen der Grillen und das Rauschen des Meeres. Mein Kind hätte es hier so gut haben können, so hatte ich es mir gedacht, als ich dies schöne Haus im Mai mietete. Ich fand Sie gestern schlecht aussehend, viel magerer geworden und keine gute Farbe. Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen. Mein Mann hat sich hier herrlich erholt, er hat es ja überall gut, wo er ist und an ihn kommt eigentlich auch nichts heran, was ihn stören könnte. Ein beneidenswertes Dasein. Auf Wiedersehn in Bälde und alles Gute. Ihre Elsa Einstein. [TLS]