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12-11-45]
Dear Nathan,
I was so overjoyed that you have been posted to the soldiers’ university, and even more so that you in fact found there teaching freedom and the right spirit among the students. Add to that the splendid location, which was formerly mainly for rich idlers. If you don’t hear much over there about what is going on in politics, in some ways that’s also good. Unless a miracle happens, only bad things can be expected of the future. Clinging to the sovereignty of the major states makes the arms race inevitable and that, in turn, makes future wars inevitable. Fear of their horrendousness works in both directions, both as a deterrent and as driving toward preventative warfare. I recently granted Raym. Swing an interv. that caused great clamor for a moment, but no more. The individual is simply powerless. Physicists are conducting themselves well in that they are all against secret armament and in favor of the prevention of war on an international basis; they shy away, however, from acknowledging the ultimate conclusion—world government that alone is equipped with military power. There is an either–or in this matter, without any option for compromise. But all these sloppy intellects want to believe or make one believe that there are some clever compromise-solutions which are easier to achieve.
I had to send money to Mileva for a war tax on the building. She urgently begged that one not deprive her of the house. I think she’s right.
This letter must go out, and my assistant is waiting. All my cordial good wishes for the work there,
Yours,
A. E.
P. S. I had a throat infection and some other things as well but, thanks to Bucky, was repaired in time.
[ALS. On embossed letterhead: “A. Einstein, 112, Mercer Street, Princeton, New Jersey, U.S.A.”]
12-11-45]
Lieber Nathan!
Ich habe mich so sehr gefreut, dass Sie der Soldaten-Universität zugeteilt worden sind, und noch mehr darüber, dass Sie dort thatsächlich Lehrfreiheit und den rechten Geist bei den Hörern gefunden haben. Dazu der herrliche Ort, der früher hauptsächlich nur für reiche Faulenzer da war. Wenn Sie dort nicht viel hören über das, was in der Politik vor sich geht, so ist es auch für manches gut. Es ist—wenn nicht ein Wunder geschieht—nur Schlimmes von der Zukunft zu erwarten. Festhalten an der Souveränität der grossen Staaten macht das Wettrüsten unvermeidlich und dieses wieder macht zukünftige Kriege unvermeidlich. Die Angst vor deren Furchtbarkeit wirkt in beiden Richtungen, abschreckend sowohl als auch zum Präventivkrieg treibend. Ich habe neulich dem Raym. Swing ein Interv. gegeben, das einen Augenblick grossen Lärm gemacht hat, aber nicht mehr. Der einzelne ist eben ohnmächtig. Die Physiker benehmen sich gut, indem sie alle gegen die Geheim-Rüsterei sind und für Verhütung der Kriege auf internationaler Basis sind; sie scheuen sich aber, die letzten Konsequenzen zu ziehen—Weltregierung die allein über Militär-Macht verfügt. Es gibt in dieser Sache ein entweder–oder, ohne jede Möglichkeit eines Kompromisses. Alle die schlampigen Geister wollen aber glauben und glauben machen, dass es irgendwelche schlauen Kompromiss-Lösungen gibt, die bequemer zu realisieren sind.
Mileva habe ich Geld schicken müssen für eine Kriegssteuer auf das Haus. Sie bat dringend, dass man sie des Hauses nicht beraube. Ich denke, dass sie recht hat.
Der Brief muss fort, und mein Assistent wartet. Alles Herzliche zur dortigen Arbeit
Ihr
A. E.
P. S. Ich hatte eine Hals-Infektion und noch sonst einiges, wurde aber dank Bucky noch rechtzeitig repariert.
[ALS. On embossed letterhead: “A. Einstein, 112, Mercer Street, Princeton, New Jersey, U.S.A.”]